Auch nach der Gesundheitsreform dürfen Augenoptiker selbstverständlich weiterhin Brillen und Kontaktlinsen direkt bestimmen, das heißt ohne ärztliches Rezept. Darauf weist der Zentralverband der Augenoptiker (ZVA) angesichts einer enormen Verunsicherung der Verbraucher hin. Die Krankenkassen erstatten zwar nur eine ärztliche Brillenglas-Bestimmung, trotzdem steht es dem Kunden frei, diese auch vom Augenoptiker durchführen zu lassen.
ZVA-Präsident Nosch weist darauf hin, dass zahlreiche Augenoptiker derzeit ihre unzureichend informierten Kunden in dieser Hinsicht aufklären müssten: "Die Annahme, man müsse für eine neue Brille zunächst einen Augenarzt aufsuchen, ist nicht richtig". Nosch sieht bei der "Brille aus einer Hand" vom Augenoptiker einige Vorteile für den Verbraucher: "Das erspart die Terminvereinbarung, Wartezeit und Praxisgebühr. Stattdessen gibt es eine kompetente Dienstleistung, kundenfreundliche Öffnungszeiten und ein faires
Preis-Leistungs-Verhältnis".
Unterdessen bereitet der ZVA seine Klage für gleiche Wettbewerbsbedingungen für Augenärzte und Augenoptiker vor. Im Gegensatz zu den gesetzlichen Krankenkassen entsprechen die privaten Krankenversicherungen weitestgehend dem Anliegen der Augenoptiker. Alle beim ZVA bekannten privaten Zusatzversicherungen, in der Brillen
und Kontaktlinsen mitversichert sind, akzeptieren deren Bestimmung durch den Augenoptiker. Bei 90 Prozent der privaten Vollversicherungen war das auch schon vor der Gesundheitsreform der Fall. Für den ZVA ist dies ein Grund mehr, sich um die gleichen Rahmenbedingungen für Augenoptiker einzusetzen.
